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Schlaganfall mit 27! - Teil 3

von Nando

Das neue Geschehen….vom 8.April 2011

Es fing an am Mittwoch in der Nacht zum 23. März . Ich werde wach und es krampft in meinem Bein. Es sind merkwürdige Krämpfe, ich habe mir aber noch nichts dabei gedacht . Beim 2. Mal in dieser Nacht ist der Krampf höher, Richtung Bein und Bauch mit komischem Kribbeln . Und das 3. Mal in dieser Nacht ist es genau dasselbe, aber so, wie ich bin, habe ich mir keine Sorgen oder Gedanken gemacht .

Um 4:45Uhr klingelte der Wecker und ich stehe auf. Aber richtig wohl fühle ich mich nicht. Ich bin in der Küche und mache das Frühstück fertig. Da merke ich, dass es schon wieder losgeht und denke, ich muss mich mal eben hinsetzen. Ich komme aber nicht mehr zur Stube hin, falle schon im Flur zusammen und krampfe über meine ganze linke Seite und das Sekunden lang. Meine Frau sagt, ich bleibe heute besser zu Hause und sie hat Angst, aber lässt es mich nicht merken. Sie schickt mich wieder ins Bett. Dort krampfe ich noch 2 mal, aber nur im Bein. Gleich um 8:30 Uhr fahren wir sofort zu meinem Hausarzt, aber der kann nichts machen. Er verweist auf eine neurologische Untersuchung. Meine behandelnde Neurologin bittet mich auch, sofort bei ihr zu erscheinen. Ich bekomme sofort ein EEG. Noch im Behandlungszimmer erleide ich wieder einen diesmal richtig hochgradigen Krampfanfall, so dass meine behandelnde Ärztin auf einen Epileptischen Anfall tippt und mir sofort Tabletten gibt. Ich werde entlassen und soll in einer Woche zur Kontrolle erneut erscheinen. Gerade zu Hause angekommen, will ich mir einen Kaffee kochen und setze mich auf den Balkon. Plötzlich spüre ich meine linke Seite nicht mehr und ich kann mich nicht mehr ausdrücken und nicht sprechen…Meine Frau verständigt sofort den Notarzt. Mein Gesicht ist wieder verzogen, linksseitig. Als der Notarzt eintrifft, sieht alles wieder recht gut aus....und plötzlich kommt wieder ein Anfall. Ich werde ins Krankenhaus ROW eingeliefert. Im Krankenhaus werden wieder alle Standard Tests durch geführt wie ich sie alle kenne.

Dann kam der Knall…. Ein großer Schlaganfall… Alles war weg…..ich bekam sofort etwas gespritzt, danach weiß ich nichts mehr. Ich kam sofort ab ins MRT. Ich fand mich irgendwann auf der Stroke Unit wieder, wo ich für 96 Stunden blieb. Mir ging es ab Freitag Abend etwas besser, aber ich durfte die Stroke Unit noch nicht verlassen. Ich übte und trainierte jeden Tag, damit meine Arme und Beine wieder beweglich sind. Nach 1 Woche ging die rechte Seite gut , auf der linken Seite habe ich Schmerzen und es kribbelt wieder so komisch. Meine Frau kommt mich jeden Tag besuchen, sie gibt mir Kraft. Wenn sie da ist, fühle ich mich besser. Jetzt haben die Ärzte beschlossen, mich nach 11 Jahren Behandlung auf Cerebrale Vaskulitis auf andere Krankheiten zu testen. Jede Menge bekannte aber auch neue Untersuchungen warten auf mich. Mein Rheumatologe / Immunologe war selbst auf Besuch und erklärte mir die Abläufe und arbeitet eng mit dem Krankenhaus zusammen. So fülhlt man sich gut aufgehoben. Den ersten Test, die sie machten, war ein Test, ob sich ein Loch im Herzen befindet; dazu wurde mir Kontrastmittel gespritzt und dann eine Art Doppler-Untersuchung gemacht. Dann folgte gleich der Hals-Doppler. Der Befund ergab nichts, was Aufschluss auf eine andere Krankheit geben könnte. Dann folgte ein MRT unter Kontrastmittel, hierbei verstärkte sich wieder der Verdacht auf Cerebrale Vaskulitis. Dann kam ein Nieren-Ultraschall, welches glücklicherweise positiv ausfiel, kein Nierenschaden durch die vielen Medikamente. Jetzt wollen die Ärzte es wissen und ordnen ein CT wieder unter Kontrastmittel an. ( Ob ich jetzt wohl im Dunkeln leuchte?)

Als letzte Untersuchung bekam ich eine Abdomen-Untersuchung, die auch ohne auffälligen Befund endete. Eine DSA Untersuchung lehnte ich ab, da mir das Risiko eines erneuten Schlaganfalls einfach zu hoch war. Der Chefarzt riet auch noch zu einer Hirn-Biopsie (der Schädel wird aufgebohrt, um Hirn-Gewebe zu entnehmen). Auch diese Untersuchung erschien mir viel zu riskant, um später sowieso nur einen etwas höheren Grad der Krankheit bestimmen zu können….. Auf das Ergebnis einer ausführlichen Blutuntersuchung auf eine Enzym-Krankheit muss ich noch warten. Ich wurde nach 2 Wochen Krankenhausaufenthalt mit einer 70 % Diagnose von meiner seit 11 Jahren behandelten Krankheit endlich entlassen. Die Autofahrt nach Hause ist nicht einfach, zu viele Eindrücke. Das Gehirn muss mit Hochleistung arbeiten, das ist noch ein wenig zu viel. Zuhause angekommen, bin ich von den Eindrücken noch mehr überwältigt. Ich habe Probleme, die Treppe hinaufzukommen. Ich habe Schweißausbrüche. Meine Beine und mein Arm wollen auch nicht richtig. Meine Stimme ist anders , belegt. Ich will nur noch RUHE. Ich denke, morgen geht es besser. Leider nehmen mich die körperlichen Einschränkungen doch mehr mit, als ich dachte. Es geht mir nicht wirklich richtig gut, aber auch das wird wieder kommen ….dauert alles halt wieder seine Zeit…….