erschienen in der Norderstedter Zeitung am 07.09.2000

Rheuma-Zentrum von Weltrang

Bramstedter Ärzteteam hat sich spezialisiert

js Bad Bramstedt - Zu einem weltweiten Zentrum für die Behandlung von Vakulitiden - eine Erkrankung aus dem entzündlichen rheumatischen Formenkreis / Entzündungen der Blutgefäße - hat sich die internistische Krankenhausabteilung der Rheumaklinik Bad Bramstedt "gemausert". Verantwortlich dafür ist deren Chefarzt Professor Dr. Wolfgang Ludwig Gross. Er leitet seit elf Jahren die Abteilung, in der jetzt der 1000. Vaskulitis-Patient behandelt werden konnte.

Damit wird in der Rheumaklinik Bad Bramstedt weltweit die größte Gruppe an Vaskulitis-Patienten behandelt. Das ist der intensiven Arbeit von Professor Gross, der auch Direktor der Poliklinik für Rheumatologie der Uniklinik Lübeck ist, und seinem Team zu verdanken, das maßgeblich an den global anerkannten Behandlungsstandards mitgeforscht und mitgearbeitet hat und so die Prognose für den Patienten deutlich verbessern konnte.

Die Forschungsarbeit mit zahlreichen nationalen und internationalen Kontakten hat unter anderem dazu geführt, dass auch die Erkennung neuer Vaskulitis-Formen - zum Beispiel im Zuge von Virusinfekten, die früher gänzlich unbekannt waren - möglich wurde. Die große Zahl der betreuten Patienten hat außerdem zu der Gründung einer bundesweiten Selbsthilfegruppe (www.rheuma.mu-luebeck.de/vps) [Anmerkung vom Webmaster: inzwischen www.vaskulitis.org] geführt.

Darüber hinaus setzt die Klinik auf ein kontinuierliches Angebot einer Schulung für Vaskulitis-Patienten (Vaskulitis-Seminar). Die Schulung erfolgt - wie auch die Betreuung - durch ein interdisziplinäres Team aus Ärzten, Pflegepersonal, Physiotherapeuten und Psychologen.

Zusätzlich findet einmal jährlich eine ganztägige Info-Tagung für Vaskulitis-Patienten, ihre Angehörigen und deren Hausärzte aus ganz Deutschland statt. Im vorigen Jahr wurden mehr als 400 Teilnehmer in der Rheumaklinik Bad Bramstedt gezählt.

Drei- bis viermal jährlich bietet die internistische Abteilung einen Vaskulitisklub für Hausärzte, Krankenhaus- und Universitätsärzte aus Norddeutschland an. Er versteht sich als Qualitätszirkel zur ständigen Erweiterung der bestehenden therapeutischen Konzepte und der besseren Verzahnung von stationärer und ambulanter Versorgung. Seit Januar 1998 wird auch ein Vaskulitis-Register in Schleswig-Holstein geführt mit flächendeckender anonymisierter Erfassung aller neu erkrankten Patienten.

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aktualisiert am 13.05.2003