Erfahrungen mit der Vaskulitis - welchen Einfluss hat die Vaskulitis auf mein Leben genommen: von Frau Dr. med. Rotraut Krönke

Teil 2

Ich quälte mich weiter über die Runden und konnte vor Erschöpfung kaum noch arbeiten. Dann plötzlich akuter Zusammenbruch in der Praxis mit Angina Pektoris. Sofortige Einweisung in die Klinik unter dem Verdacht eines Herzinfarktes. Glücklicherweise war es keiner. Wegen Verengung eines Herzkranzgefäßes Aufweitung und Setzen eines Stents. Rückwirkend war dies der Anfang eines schweren Krankheitsverlaufes. Nach einigen weiteren Wochen wurde endlich die endgültige Diagnose "Vaskulitis" in der Rheumatologischen Abteilung der Medizinischen Hochschule Hannover von Herrn Prof. Dr. H. Zeidler gestellt.

Einerseits eine Erlösung, denn nun konnte eine gezielte Therapie beginnen. Andererseits eine endgültige Diagnose für immer, eine chronische Erkrankung. In den nachfolgenden zwei Jahren musste ich ca. 15 mal in stationäre Behandlung, teilweise unter dramatischen Umständen als Notfall. Infolge Verengung eines größeren Darmgefäßes oder wieder unter Verdacht auf Herzinfarkt oder wegen Atemnotbeschwerden oder einer Leukozytendepression auf 700 und Lungenentzündung mit Sepsis. dies wohl als Ausdruck einer toxischen Nebenwirkung von Endoxan, das dann von 150 mg auf 100 mg reduziert wurde. Den Durchbruch zu einer Besserung brachte die zusätzliche Gabe des TNF-alpha-Blockers Enbrel (Etanercept).

Ich fühle mich nun seit einem halben Jahr über längere Zeiten (6-8 Wochen) besser. Nur einmal gab es einen echten Schub mit Erhöhung der entsprechenden Laborwerte. Jetzt scheinen aber Folgeerkrankungen der chronischen Erkrankung und der langen medikamentösen Behandlung zu kommen: Herzinsuffizienz, beginnende Niereninsuffizienz, reichlich Bauchbeschwerden, eine Polyneuropathie (toxische Störung der peripheren Nerven der Beine) und eine Cortisonmyopathie. Einen cortisonbedingten Diabetis Mellitus hatte ich gleich zu Beginn der Behandlung bekommen (täglich dreimal Insulin). Cortison hatte ich sowohl als Pulstherapie im akuten Schub als auch als reduzierte Dauertherapie bekommen und nehme jetzt 10 mg täglich.

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